Unsere Stellungnahme zu dem entsprechenden Tagesordnungspunkt in dem nächsten HFA am 3.5.2023:

Die Fraktion GAL/DieLinke spricht sich nach wie vor für ein Medizinisches Hausärztliches Versorgungszentrum aus und bedauert, dass in fünf Jahren dafür noch keine ausreichenden Grundlagen geschaffen wurden. Dies bezieht sich sowohl auf die bauliche Erstellung eines Ärztehauses, als auch auf die inhaltliche Ausrichtung.

 

Zu den Anforderungen an die bauliche Gestaltung:

Der derzeit in der Diskussion stehende Bauplatz ist seinerzeit als gute Lage bevorzugt worden, weil sich damit das Ärztehaus in der direkten Nähe zu dem damals in Planung befindlichen Einkaufszentrum und dem Parkhaus befand. Es war ein Mosaikstein in der Gesamtentwicklung der Innenstadt. Man sah die Möglichkeit, dass ein Arztbesuch mit einem Einkauf im Einkaufszentrum und dem Besuch der dort geplanten Gastronomie verbunden werden könnte. Da diese Voraussetzungen nicht mehr gegeben sind, sind die Vorteile dieses Standortes nicht mehr vorhanden. Dies sollte,

und damit schließt sich die Fraktion GAL/DieLinke dem Antrag von UWG und WEG an, zu neuen Überlegungen bezüglich eines Standortes führen.

Zu der inhaltichen Ausrichtung:

Hintergrund für die Überlegungen zu einem Ärztehaus für die hausärztliche Versorgung war die Unterversorgung mit Hausärzt:innen, die sich noch durch Überalterung

drohte zuzuspitzen. Da nicht nur in Gronau dieser Mangel festzustellen war, sondern sich über das ganze Land zog, wurden viele Möglichkeiten der Anwerbung überlegt, was allerdings auch an anderen Orten so stattfand. Es gab und gibt einen Wettbe-

werb um Hausärzte, dem mit kleinen Sofortangeboten versucht wurde zu begegnen.

Diese konnten aber nicht die endgültige Lösung sein, da auch die Lebens- und Arbeitsvorstellungen der Ärzt:innen sich gewandelt haben. Familie und Beruf will man gerecht werden, indem man regelmäßige Arbeitszeiten hat, damit auch die Familie

eine wichtige Rolle spielen kann. Schulische und kulturelle Angebote vor Ort, sogenannte soft scills, spielen bei der Auswahl des Wohn- und Arbeitssitzes eine zunehmend größere Rolle.

Da diese Vorstellungen nicht neu sind, haben sowohl die GAL als auch Die Linke schon von Anfang an für ein Ärztehaus in städtischer Hand plädiert. Zuletzt bei den diesjährigen Haushaltsberatungen wurde von der Fraktion bei den operativen Zielen bei den Gesundheitsdiensten der Antrag gestellt, dass ein Plan für die Belegung des Ärztehauses und ein Plan für die städtische Leitung des Ärztehauses erstellt werden

soll, was leider von einer breiten Mehrheit abgelehnt wurde. Dies ist aber schon lange überfällig. Die Gemeinde Wettringen hat uns mit einem Medizinischen Versorgungszentrum in städtischer Trägerschaft inzwischen überholt. Es ist dringend gebo-

ten, dass mit Hochdruck an der Ausgestaltung eines städtischen Ärztehauses in Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft gearbeitet wird. Damit muss auch nicht bis zu einem Entscheid über die Lage des Hauses gewartet werden und kann direkt in Angriff

genommen werden.